26 Juli 2024

Bezahlen per Lastschrift: Trends, Vorteile & Mythen

Ihre Kunden wollen immer häufiger bargeldlos bezahlen? Aber Sie als Händler möchten doch Gebühren sparen? Es gibt eine Lösung, die für beide Seiten vorteilhaft ist: die SEPA-Lastschrift am Zahlterminal. Sie liegt dank Kostenersparnis und einem hohen Maß an Sicherheit im Trend. Wir haben das komplexe Thema Lastschrift umfassend aufbereitet und räumen mit einigen Mythen rund um das Bezahlen mit Unterschrift auf. 

Alles über das Lastschriftverfahren:

  • Girocard versus Lastschrift
    Sie lernen die Unterschiede kennen und erfahren, welche Arten von Lastschrift-Angeboten es für den Handel gibt.
  • Wie sicher ist die Lastschrift?
    Sie lesen, unter welchen Umständen die Lastschrift genauso sicher ist wie die Annahme von Bargeld. Das Prinzip der gewährleisteten Lastschrift ohne Rücklastschriften wird ausführlich erläutert.
  • Mehr Lastschrift, mehr kontaktlos
    Das Lastschriftverfahren wird als Möglichkeit vorgestellt, Ihren Stammkunden kontaktloses Bezahlen auch über 50 Euro anzubieten, was am POS Zeit spart.
  • Handelssicht versus Verbrauchersicht
    Wir beleuchten detailliert Vor- und Nachteile für Sie als Händler und für Ihre Kundinnen und Kunden im Geschäft.
  • Kauf per Lastschrift im Händleralltag
    Ob Imbiss oder Juwelier – die Bedürfnisse von Händlern sind verschieden. Hier lesen Sie, für wen es Sinn ergibt, das SEPA-Verfahren am Kartenterminal anzubieten.

1. Wie die Zahlung per Lastschrift im Geschäft funktioniert

Die Lastschrift in Deutschland ist altbekannt: Ob Telefon, Strom oder Versicherungen – viele Verpflichtungen zahlen Konsumentinnen und Konsumenten per Lastschrift. Aber was hat die Lastschrift mit den täglichen Einkäufen im Geschäft zu tun? Ganz einfach: Es gibt sie auch hier. Und die meisten von uns nutzen sie regelmäßig, ohne sich dessen bewusst zu sein. Woran man sie erkennt? PIN oder Unterschrift – hier zeigt sich beim Bezahlvorgang der Unterschied.

Beim direkten Bezahlen mit der Girocard geben die Kunden am Kartenlesegerät ihre PIN ein. Das Konto wird sofort belastet, Ihnen als Händler ist die Zahlung sicher.

Muss eine Unterschrift auf dem Bon beziehungsweise heutzutage meist am Zahlterminal geleistet werden, ist dies also nicht bloß eine andere Form der Legitimation, sondern ein anderes Bezahlverfahren: die SEPA Lastschrift. Die Unterschrift bedeutet entsprechend nicht, dass ein Käufer sich als Person legitimiert. Sie bedeutet, dass er eine Einzugsermächtigung erteilt, und zwar dem Geschäft, in dem er gerade ist, über den Betrag, den er gerade bestätigt hat.

1.1.  Was nach der Unterschrift passiert

Über das Kartenterminal und automatisierte Prozesse im Hintergrund ziehen Sie als Händler den Kaufbetrag vom Konto des Kunden ein. Damit haben Sie ihr Geld in etwa genauso schnell wie beim direkten Bezahlen mit der Girocard, zahlen allerdings weniger Gebühren. Doch Vorsicht: Bei der regulären Lastschrift kann es Zahlungsausfälle geben. Ist das Konto nicht gedeckt, kann auch kein Geld eingezogen werden. Außerdem kann der Kunde theoretisch innerhalb von 8 Wochen die Lastschrift zurückverlangen. Dieses Manko beseitigt nur das gewährleistete Lastschriftverfahren. Es garantiert die Lastschrifteinlösung für Sie. 

2. Mehrfach-Lastschrift in Supermarkt, Modeshop & Co.

Unserem Stromanbieter müssen wir nur einmal eine Einzugsermächtigung (Sepa Mandat) erteilen, mit der er dann Mal für Mal den fälligen Betrag einziehen darf. Geht so etwas auch am Kartenterminal? Es geht. Die Erteilung eines sogenannten Mehrfachmandats ist auch an einem Zahlterminal möglich.

Mehrfach-Lastschrift wird kontaktlos

Für Kunden, die beispielsweise wöchentlich in ihrem Stamm-Supermarkt einkaufen, bedeutet das: Sie bezahlen einmal per Unterschrift, und im Folgenden reicht es, die Bezahlkarte an das Kartenlesegerät zu halten. Die Karte wird erkannt, das erteilte Mehrfachmandat ebenfalls – und es sind keine weiteren Schritte notwendig. In dieser Form ist das Bezahlen per Lastschrift besonders einfach und schnell. Und nebenbei wird – bei der Wahl des richtigen Produkts – so kontaktloses Bezahlen per Tap & Done auch jenseits der bei der Girocard üblichen Grenze von 50 Euro möglich.

3. Die wichtigsten Unterschiede bei verschiedenen SEPA Lastschrift-Produkten

Viele Zahlungsdienstleister bieten mittlerweile das Lastschriftverfahren an. Die Unterschiede zwischen den Produkten sind jedoch gewaltig. Und es gibt Punkte, auf die man bei der Auswahl achten sollte.

3.1. Reguläre versus gewährleistete Zahlung per Lastschrift

Das reguläre Verfahren ist bei den meisten Lastschrift-Produkten immer noch der Standard. Kostenersparnis hin oder her – das Risiko, dass Kunden Wochen nach dem Kauf die Lastschrift zurückverlangen oder das Konto nicht gedeckt ist, ist da. Und die Ware? Die ist dann längst weg.

Mit einer gewährleisteten Lastschrift wird dieser Mangel behoben. So zum Beispiel bei unserem Produkt Nexi CLV+ . Im Falle einer Rücklastschrift kaufen wir die Forderungen an, womit das Verfahren für Sie als Händler genauso sicher wird wie die gute alte Barzahlung.

Natürlich prüfen wir über den Prozess am Terminal die Risiken eines Betruges beziehungsweise der Nichteinlösung. Halten wir das Risiko für zu groß? Dann ist im Einzelfall keine Lastschrift möglich, und der Kunde bezahlt wie gehabt mit PIN. Das alles sind aber diskrete Prozesse im Hintergrund, von denen Ihre Kunden am Terminal nichts mitbekommen. So kommt es zu dem verbreiteten Eindruck, am Terminal entscheide das Zufallsprinzip, ob jemand mit PIN oder mit Unterschrift bezahlt. De facto aber geht es darum, das Bezahlverfahren für alle Beteiligten sicher zu machen.

3.2.  Mehrfachmandat auf Händlerebene versus Zentralmandat

Bei den Produkten, die es inzwischen für die gewährleistete Lastschrift gibt, ist auch auf die Art des Mehrfachmandats zu achten. Dieses steht teilweise in der Kritik, weil es Zahlungsdienstleister gibt, die das mit der Unterschrift erworbene Zentralmandat an alle angeschlossenen Händler weitergeben. Der Kunde, der heute bei einem Supermarkt per Unterschrift bezahlt, erteilt in dem Fall sein Lastschriftmandat zentral für den Zahlungsdienstleister und damit für alle angeschlossenen Handelspartner. Im Klartext: Geht er morgen in einen Elektrofachhandel, muss er dort möglicherweise nicht wieder unterschreiben, weil das Mandat auch für diesen Laden gilt. Das führe, so hören wir immer wieder, zu Irritation beim Kunden. Vor allem, wenn es um Beträge über 50 Euro geht.

CLV+ von Nexi geht bewusst einen anderen Weg, um solche Irritationen und das Gefühl von Unsicherheit beim Bezahlen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Hier ist das Mehrfachmandat auf den Handelspartner beschränkt, bei dem die Unterschrift geleistet wurde. 

3.3 Unterschiedliche Limits für kontaktloses elektronisches Lastschriftverfahren

Die Stärke des Mehrfachmandats liegt zweifelsohne in der damit häufigeren Möglichkeit zum kontaktlosen Bezahlen (Tap & Done). Nichts anfassen müssen und Zeit sparen – das ist bei Käuferinnen und Käufern beliebt – vor allem natürlich im Winter, wenn sich auf den Tasten die Erkältungsviren tummeln. Das Lastschrift-Produkt Nexi CLV+ maximiert diesen Vorteil durch den Wegfall eines konkreten Limitbetrages. Während bei anderen Produkten zwar mehr als 50 Euro, aber in der Regel immer noch unter 100 Euro kontaktlos bezahlt werden können, macht CLV+ auch große Beträge kontaktlos möglich.

Damit kommt das Produkt in der Lebenswirklichkeit vieler Kunden an. Denn der große Wocheneinkauf für die Familie im Supermarkt ist schnell mal teurer – und kann in diesem Fall immer noch kontaktlos bezahlt werden. Dasselbe gilt für Geschäfte mit generell größeren Bon-Beträgen, wie zum Beispiel Schuhgeschäfte oder Fahrradhändler. Auch hier können die Läden mit CLV+ vom Mehrfachmandat in der gewährleisteten Lastschrift profitieren.

4. Vorteile und Nachteile des Kaufs per Lastschrift für den Handel

Wenn Sie als Händler am SEPA-Lastschriftverfahren teilnehmen, haben Sie folgende Vorteile:

  • Kosten sparen
    Die Gebühren für das bargeldlose Bezahlen sind bis zu 50 Prozent günstiger als beim Zahlen mit der Girocard.
  • Ersparnis maximieren
    Je höher die Bonbeträge, desto höher die Gebühren durch bargeldloses Bezahlen. Mit dem Lastschriftverfahren wird somit gerade bei teureren Waren die Ersparnis maximiert.
  • Schnellere Bezahlvorgänge
    Das Mehrfachmandat beschleunigt durch kontaktloses Bezahlen auch großer Beträge alle Bezahlvorgänge an der Kasse, was insbesondere zu Stoßzeiten von Vorteil ist.
  • Mehr Umsatz
    Die Erweiterung des Bezahlangebotes erschließt Ihnen zusätzliche Umsätze von Kunden, die kein Bargeld bei sich tragen.

Und die Nachteile? Potenzielle Nachteile sind für den Handel nur dann gegeben, wenn die reguläre Lastschrift gewählt wird. Denn hier besteht ein gewisses Risiko von Zahlungsausfällen, auf denen Sie dann sitzen bleiben. Mit der gewährleisteten Lastschrift kann das nicht passieren.

5. Für welche Händler ist das Bezahlen per Einzugsermächtigung geeignet?

Der Handel ist ein breites Feld. Ein genauerer Blick auf die Realitäten in den unterschiedlichen Branchen macht deutlich, wo das SEPA-Lastschriftverfahren punktet.

5.1. Lastschrift für Kostenoptimierer: Vom Supermarkt bis zum Möbelhändler

Der Kostendruck im stationären Handel ist groß. Inflation, Online-Konkurrenz oder verändertes Konsumverhalten setzen den meisten Geschäften zu. Da ist das SEPA-Lastschriftverfahren eine Möglichkeit, Kauf für Kauf Ersparnisse einzufahren und zugleich die Bonhöhe positiv zu beeinflussen.

 

5.2 Lastschrift für Bargeldlos-Einsteiger: Vom Marktstand bis zum Einzelhändler

Viele Marktstände, Street-Food-Wagen, kleine Restaurants oder Geschäfte haben bislang aus Kostengründen keine Kartenzahlung angeboten. Das gesicherte SEPA-Lastschriftverfahren senkt die Gebühren für diese Händlergruppe jedoch so deutlich, dass sich das Angebot einer zusätzlichen Bezahloption lohnt.

Denn wer kennt das nicht: Da würden sich Kunden gern spontan vom ansprechenden Angebot auf dem Wochenmarkt inspirieren lassen und frisches Gemüse und lokalen Käse kaufen, doch das Bargeld reicht nicht. Oder es lockt der Duft nach würziger Bratwurst oder buttrigem Crêpe – doch der letzte 20-Euro-Schein ist soeben ausgegeben worden. Diese Käufe müssen Sie als Händler sich nicht länger entgehen lassen.

5.3 Lastschrift für Hochfrequentierte: Geschäfte des täglichen Bedarfs

Schlangen zur Rush-Hour? Massenandrang kurz vor Ladenschluss? Gerade im Bereich der Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittelmärkte oder Baumärkte sind Lösungen für schnellere Kassenvorgänge gefragt. SEPA-Lastschriftverfahren mit Mehrfachmandat sparen bei Wiederkäufern und Stammkunden hier pro Bezahlvorgang einige Sekunden pro Bezahlung.

5.4 Lastschrift für Hochpreisige: Vom Fahrradhändler bis zum Juwelier

Je höher der Kassenbon, desto höher ist die Ersparnis bei der Lastschrift im Vergleich zur PIN-Zahlung mit Girocard. Doch nicht nur das: Die Girocard verfügt häufig über feste Limite für die Zahlung mit PIN, beispielsweise 1´000 oder 2´000 Euro. Einkäufe über höhere Beträge, sei es ein E-Bike oder eine Uhr, sind dann gar nicht möglich. Gerade im hochpreisigen Segment gibt es außerdem eine anspruchsvolle Stammkundschaft, die das vertrauensvolle Lastschriftverfahren schätzt.

Auch darüber hinaus ist das Lastschriftverfahren für viele Geschäfte interessant. Wer unsicher ist, kann sich gerne ausführlich beraten lassen.

6. Was bedeutet die Sepa Lastschrift für Endkunden?

Natürlich ist am Ende für Händlerinnen und Händler nur gut, was Kundinnen und Kunden zufrieden macht. Und auch da steht das Lastschriftverfahren sehr gut da. Es hat in Deutschland einen ausgezeichneten Ruf. Warum? Weil es unter Verbraucherschutz-Gesichtspunkten transparent, fair und sicher ist. 

6.1. Lastschrift gibt Sicherheit bei Diebstahl

Wird die Karte gestohlen und der Dieb zahlt per Unterschrift, also Lastschrift, profitieren Kartenbesitzer von der so genannten Beweislastumkehr. Das bedeutet: Nicht der Karteninhaber muss beweisen, dass jemand anders die Unterschrift geleistet hat, sondern die Bank muss nachweisen, dass der Karteninhaber die Unterschrift geleistet habe. Da das bei einer gestohlenen Karte nicht möglich ist, sind Endkundinnen und Endkunden auf der sicheren Seite.

Das Prozedere ist zudem denkbar einfach: Im Online-Banking holt man sich das Geld durch eine Rücklastschrift zurück. Das geht per Klick ohne Angabe von Gründen. Und schon ist das Geld wieder da.

Das alles sieht bei der PIN-Eingabe anders aus. Viele Menschen tragen die PIN in der Nähe ihrer Karte im Geldbeutel bei sich. Wird sie nach Diebstahl verwendet, ist das Geld weg. Rückrufe wie beim Lastschriftverfahren sind nicht möglich. Außerdem gibt es bei der PIN meist eine Mithaftung des Karteninhabers, die in der Regel bis zu 300 Euro beträgt. Eine Anzeige bei der Polizei sollte im Falle eines Diebstahls immer gemacht werden.  ist dann unter Umständen erforderlich.

6.2. Die Lastschrift und das Recht auf Widerruf und Widerspruch

Bis zur Abbuchung können Verbraucherinnen und Verbraucher die Zahlung widerrufen. Welche Lastschriften in Kürze abgebucht werden, ist im Online-Banking unter „vorgemerkte Umsätze“ ersichtlich. Bereits abgebuchte Beträge können bis zu 8 Wochen lang zurückgerufen werden. In dem Fall müssen Kundinnen und Kunden dem Lastschrifteinzug gegenüber Ihrer Bank widersprechen, was im Online-Banking meist mit einem Klick möglich ist. Kommt es – aus welchen Gründen auch immer – zu einer unberechtigten Lastschrift (ohne Mandat), kann diese sogar 13 Monate lang zurückgegeben werden.

7. Mythen und Vorbehalte: Was ist dran an der Kritik am Lastschriftverfahren?

Zahlen mit PIN wird oft als sicherer dargestellt als das Bezahlen per Lastschrift. Das stimmt aber so nicht. Unser Diebstahl-Beispiel zeigt, wie die Beweislastumkehr Verbraucherinnen und Verbraucher schützt. Das Widerspruchs- und Rückrufrecht ist außerdem weitreichend und auch einfach für die Karteninhaber.

Manchmal wird auch behauptet, die Bequemlichkeit im Falle eines Mehrfachmandats gehe zulasten der Sicherheit. Dabei bleibt der hohe Verbraucherschutz beim Mehrfachmandat genauso erhalten.

Die Kritik am übertragenen Zentralmandat, also dem Mehrfachmandat für alle Vertragspartner eines Zahlungsdienstleisters, ist für uns hingegen nachvollziehbar. Mit Nexi CLV+ haben wir darauf reagiert und ein Mehrfachmandat eingeführt, das ausschließlich für den Händler gilt, bei dem es mit Unterschrift erteilt wurde. So ist für Kundinnen und Kunden größtmögliche Verlässlichkeit und ein sicheres Gefühl gegeben.

8. Fazit

Die Zahlung per Lastschrift am Zahlterminal ist eine für Händler und Endkunden attraktive Alternative zum Bezahlen mit der Girocard oder auch zum Bargeld. Die Gebühren sind deutlich geringer als beim Bezahlen mit PIN. Im Falle der gewährleisteten Lastschrift, die wir dringend empfehlen, ist die Zahlmethode für Händler genauso sicher wie Bargeld. Der Kunde präsentiert die Karte, unterschreibt, und das Geld ist dem Händler gewiss. Hinzu kommt, dass mit dem Mehrfachmandat immer mehr Käufe komplett kontaktlos und damit schnell bezahlt werden können. Das wird von Kunden geschätzt, da ihnen mühsame Schritte an der Kasse erspart bleiben.

Nexi CLV+ – das SEPA-Lastschriftverfahren von Nexi

Das gewährleistete SEPA-Lastschriftverfahren von Nexi bietet höchste Sicherheit bei günstigen Konditionen. Stammkunden können im Tap & Done-Verfahren kontaktlos zahlen, und das ohne festgelegte Betragsgrenze.

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